Die Auswahl ‘Play’ besteht aus Werken der Julius Bär Kunstsammlung, die das Thema Klang und Musik
behandeln.
Dass Klang für die Ohren bestimmt ist und Bilder für die Augen geschaffen werden, scheint eine
Selbstverständlichkeit. Gleichzeitig ist es schwierig, die auditive Wahrnehmung von der visuellen abzugrenzen.
Obwohl die meisten der unten vorgestellten Werke stumm sind, rufen sie in unserer Vorstellung Klänge hervor
und machen uns bewusst, wie intensiv wir mit den Augen „hören“. ‘Play’ lädt uns ein, beim Betrachten der Werke
in eine Vielzahl von Klangassoziationen einzutauchen, wobei sich das Sehen mit dem Hören verknüpft.
Manche Künstler lassen sich von ihrer parallelen Tätigkeit als Musiker und Komponist inspirieren. Einer von
ihnen ist Christian Marclay, der das Konzept der Visualisierung von Klang perfekt beherrscht: Angeregt von
Comics verwendet er in «Actions: Splat Splooch Whap Blub Squich» (2014) lautmalerische Ausdrücke, um Geräusche
wachzurufen, die durch das Tropfen, Giessen oder Verwischen von Farbe entstehen. Für «Sound Holes» (2005)
fotografierte er die Stahllautsprecher an Gebäudeeingängen, um unsere Aufmerksamkeit auf die Schalllöcher in
Musikinstrumenten zu lenken. Für die Serie ,False Advertising‘ (1994) entwarf er Plakate, auf denen er sich
als einer von fünf fiktiven Musikern ausgibt – vom Heavy-Metal-Gitarristen bis zum klassischen Geiger – und
humorvoll mit unseren Erwartungen an Musikgenres und Bildgattungen spielt. Ein weiterer interdisziplinärer
Künstler ist Terry Adkins, der dem Zusammenspiel von Musik und Skulptur materiell und konzeptionell auf den
Grund geht. Die beiden ovalen Objekte mit Sägezahnkanten namens «MVET» (1988) entstanden während eines
zweijährigen, prägenden Aufenthalts in Zürich und verweisen mit ihrem Titel auf das aus Zentralafrika
stammende Saiteninstrument.
,Play’ präsentiert ausserdem Skulpturen, die auf Musikinstrumente anspielen, so die metallenen Trommeln und
Stöcke in «Tambour et ses baguettes» (2015) von Miriam Laura Leonardi; die gequetschte Trompete, die in «Low
low, Lorraine aimless» (2013) von Valentin Carron ihrer ursprünglichen Klangfunktion beraubt wurde und
Erinnerungen an ein Blasorchester weckt, oder die handgefertigte Zimbel in «Crash» (2014) von Vincent Kohler.
Einen metallischen Klang ruft auch das trichterähnliche Objekt auf Pascal Danz Gemälde «Der
Geschichtenerzähler oder beinahe unendlich» (1992) hervor.
Bilder und Musik beruhen auf denselben kompositorischen Elementen – wie Linie, Form, Rhythmus oder Ton.
Diese Komponenten finden sich in den abstrakten Werken von Verena Loewensbergs Diptychon «56.A+B» (1983), in
René Gubelmanns «Rhythmische Bewegung» (1995) und in Shirana Shahbazis «Komposition-48» (2012) wieder.
Die Auswahl umfasst auch Arbeiten, die von anderen Ausdrucksformen der bildenden Kunst wie dem Schauspiel
oder der Performance inspiriert sind. Das Motiv des Clowns findet sich in Arbeiten von Ugo Rondinone, Anton
Bruhin und Carmen Perrin. In «Petite Lune» (2017) erforscht Gilles Furtwängler die Beziehung zwischen dem
gesprochenen und dem geschriebenen Wort: Er bannt Sätze auf die Leinwand, die er an zufälligen Orten gehört
hatte – in der Werbung, durch persönliche Geschichten, in Gesprächen zwischen Menschen oder in offiziellen
Reden.
Die Auswahl ‘Play’ besteht aus Werken der Julius Bär Kunstsammlung, die das Thema Klang und Musik
behandeln.
Dass Klang für die Ohren bestimmt ist und Bilder für die Augen geschaffen werden, scheint eine
Selbstverständlichkeit. Gleichzeitig ist es schwierig, die auditive Wahrnehmung von der visuellen abzugrenzen.
Obwohl die meisten der unten vorgestellten Werke stumm sind, rufen sie in unserer Vorstellung Klänge hervor und
machen uns bewusst, wie intensiv wir mit den Augen „hören“. ‘Play’ lädt uns ein, beim Betrachten der Werke in
eine Vielzahl von Klangassoziationen einzutauchen, wobei sich das Sehen mit dem Hören verknüpft.
Manche Künstler lassen sich von ihrer parallelen Tätigkeit als Musiker und Komponist inspirieren. Einer von
ihnen ist Christian Marclay, der das Konzept der Visualisierung von Klang perfekt beherrscht: Angeregt von
Comics verwendet er in «Actions: Splat Splooch Whap Blub Squich» (2014) lautmalerische Ausdrücke, um Geräusche
wachzurufen, die durch das Tropfen, Giessen oder Verwischen von Farbe entstehen. Für «Sound Holes» (2005)
fotografierte er die Stahllautsprecher an Gebäudeeingängen, um unsere Aufmerksamkeit auf die Schalllöcher in
Musikinstrumenten zu lenken. Für die Serie ,False Advertising’ (1994) entwarf er Plakate, auf denen er sich
als einer von fünf fiktiven Musikern ausgibt – vom Heavy-Metal-Gitarristen bis zum klassischen Geiger – und
humorvoll mit unseren Erwartungen an Musikgenres und Bildgattungen spielt. Ein weiterer interdisziplinärer
Künstler ist Terry Adkins, der dem Zusammenspiel von Musik und Skulptur materiell und konzeptionell auf den
Grund geht. Die beiden ovalen Objekte mit Sägezahnkanten namens «MVET» (1988) entstanden während eines
zweijährigen, prägenden Aufenthalts in Zürich und verweisen mit ihrem Titel auf das aus Zentralafrika
stammende Saiteninstrument.
,Play’ präsentiert ausserdem Skulpturen, die auf Musikinstrumente anspielen, so die metallenen Trommeln und
Stöcke in «Tambour et ses baguettes» (2015) von Miriam Laura Leonardi; die gequetschte Trompete, die in «Low
low, Lorraine aimless» (2013) von Valentin Carron ihrer ursprünglichen Klangfunktion beraubt wurde und
Erinnerungen an ein Blasorchester weckt, oder die handgefertigte Zimbel in «Crash» (2014) von Vincent Kohler.
Einen metallischen Klang ruft auch das trichterähnliche Objekt auf Pascal Danz Gemälde «Der
Geschichtenerzähler oder beinahe unendlich» (1992) hervor.
Bilder und Musik beruhen auf denselben kompositorischen Elementen – wie Linie, Form, Rhythmus oder Ton.
Diese Komponenten finden sich in den abstrakten Werken von Verena Loewensbergs Diptychon «56.A+B» (1983), in
René Gubelmanns «Rhythmische Bewegung» (1995) und in Shirana Shahbazis «Komposition-48» (2012) wieder.
Die Auswahl umfasst auch Arbeiten, die von anderen Ausdrucksformen der bildenden Kunst wie dem Schauspiel
oder der Performance inspiriert sind. Das Motiv des Clowns findet sich in Arbeiten von Ugo Rondinone, Anton
Bruhin und Carmen Perrin. In «Petite Lune» (2017) erforscht Gilles Furtwängler die Beziehung zwischen dem
gesprochenen und dem geschriebenen Wort: Er bannt Sätze auf die Leinwand, die er an zufälligen Orten gehört
hatte – in der Werbung, durch persönliche Geschichten, in Gesprächen zwischen Menschen oder in offiziellen
Reden.